Es gibt Sätze, die hören wir Coaches immer wieder: „Ich möchte gerne souveräner sein oder bleiben“ gehört definitiv dazu. Vorausgehen können dem sehr unterschiedliche Schilderungen von sehr unterschiedlichen Situationen. Und einige dieser Themen habe ich schon ausgiebig hier im Blog bearbeitet.
Situationen, die uns im Business aus der Souveränität führen, können ganz unterschiedlicher Natur sein: Da gibt es die kleinen non-verbalen Spitzen, die sich zum Beispiel darin äußern, dass ein Kollege oder Peer einfach nicht tut, was verabredet ist, aber als Vorarbeit von Ihnen gebraucht wird. Oder nehmen wir das Meeting, das sich immer ewig lange in Kleinigkeiten ergeht, während Sie darauf warten, dass die relevanten Themen endlich angepackt werden. Oder der offene Angriff an völlig überraschender Stelle: was Sie angeblich nicht bemerkt, nicht getan oder nicht zur Zufriedenheit erfüllt haben, und das mit Nachdruck oder Schärfe. Oder in Managementteams durchaus häufig zu erleben: Da sprechen Sie vor entscheidenden Sitzungen eine Strategie detailliert ab, und der verbündet geglaubte Kollege erscheint plötzlich in der Sitzung völlig ausgewechselt. Er vertritt die gegenteilige Meinung. Und Sie verstehen die Welt nicht mehr.
Dies alles sind anspruchsvolle Situationen, die uns persönlich herausfordern, uns alles abverlangen und vor allem nach einer entscheidenden Kompetenz schreien: Souveränität! Doch wie kriege ich das hin? Wie kann ich an meiner Souveränität arbeiten?
Souveränität wird in jeder Job Description verlangt, steht auf der Liste der wünschenswerten Führungseigenschaften ganz oben und hilft auch in privaten Belangen durchaus weiter. Und doch ist Souveränität schwer zu beschreiben oder auf Anhieb zu erlangen. Nach vielen Jahren in der Rekrutierung, nach unzähligen Bewerbungsgesprächen, die ich als Personalberaterin eingefädelt und moderiert habe sowie seit über zwanzig Jahren Coaching-Erfahrung ist für mich Souveränität letztlich und im Kern eine Frage der Arbeit an sich selbst, der Fähigkeit zur Selbstreflexion und des Austausch mit anderen dazu.
Woran genau gearbeitet wird, wenn wir über Souveränität sprechen, das umschreibe ich gerne und meist mit dem Begriff der Präsenz. Denn: „Präsenz ist die Fähigkeit, als Mensch in der Rolle für andere sichtbar zu sein und eine stimmige energetische Verbindung auf Augenhöhe herzustellen, in der gleichzeitig Verstand und Emotion berührt werden.“ Diese Definition habe ich gemeinsam mit meiner Kollegin Anja Struchholz in unserem Buch „Führen mit Präsenz“ erarbeitet und vor allem erläutert, wie man individuell daran arbeiten kann. In einer aktuellen Weiterentwicklung habe ich das Thema nun digital als E-Learning-Kurs aufbereitet:
„Präsenz-Power: Die lässige Art, souverän zu bleiben“
Ja, es ist möglich, an der eigenen Präsenz zu arbeiten, lässig dabei zu bleiben, nicht angestrengt, nicht verstellt, nicht verkrampft. Aber es funktioniert nicht von alleine und nicht auf Knopfdruck, sondern es braucht Analyse, Vor-Arbeit, Übung, Wiederholung und Weitermachen, gerade wenn es uns auf Anhieb nicht gelingt. Denn für die Souveränität gilt das Gleiche, wie für viele andere Fähigkeiten auch: Wenn Sie keine Aufmerksamkeit dahin legen, kommt es nicht, dann verbessert sich diese Fähigkeit auch nicht. Es geht um ein Üben von neuem Verhalten oder anderem Denken, als es bisher in Ihren Verhaltensmustern verankert ist. Manchmal geht es um das Überdenken Ihrer persönlichen Grenze oder um das Ablegen einer liebgewonnenen Gewohnheit (Denk- oder Verhaltensmuster, Glaubenssätze und Prinzipien, an denen Sie sich schon lange orientieren, die aber auf Ihrer aktuellen Karrierestufe nicht mehr hilfreich sind), und manchmal geht es um das Reflektieren eigener gedanklicher Strudel und einer geeigneten Bremse dafür.
Die Arbeit an Ihrer Präsenz trainiert automatisch Ihre Souveränität. Was wir als souverän erachten, hat häufig mit der Vertretung von Werten nach außen zu tun. Ebenso, was andere als souverän erachten. Wir zeigen Ihnen zu den einzelnen Bestandteilen des Phänomens Präsenz die wirkungsvollsten Übungen, Tipps, Tricks, Techniken und Tools, mit denen Sie teils über Selbstreflexion und teils in Übung oder Austausch mit einem Partner zu einer deutlich veränderten Präsenz nach außen und nach innen und damit zu einer höheren Souveränität kommen. Und das auf sehr lässige Art!
Wenn Sie sich jetzt fragen, wo Sie eigentlich stehen mit Ihrer eigenen Präsenz. Wenn Sie sich gerade überlegen, welche Situationen Sie aus der Souveränität bringen, dann empfehle ich Ihnen den folgenden kleinen Test: “Ich und meine Präsenz”, der Sie gerne anregen darf, mehr zum Thema zu lesen oder zu hören.
Link zum Videokurs „Präsenz-Power: Die lässige Art, souverän zu bleiben“
Nach unserem Kurs wird es für einige Situationen oder Anforderungen, vielleicht gerade für die von Ihnen als unangenehm oder lästig empfundenen Herausforderungen im Business-Alltag, keine Ausrede mehr geben 😉 . Sie werden dann nämlich besser wissen, wie es geht und verstehen, warum etwas nicht funktioniert.